Donnerstag, 31. Januar 2013

eine weile


wir versuchen zu archivieren,
was an gefühlen erinnerungswürdig gemacht wurde
gemacht, das heißt vermenschlicht
und wir erlebten und erkannten uns am ehesten
in fremden tönen, dabei entfernten wir uns aber um zur –
liquidierung
abnagen können wir, im bewusstsein, dass es etwas abzunagen gibt –
doch was, wenn in diesem verlauf ein durchnagen erfolgt,
durchnagen von ausgebesserten nähten [da die ersten rissen]
übermalen von aufgemalten narben
betrügen der wiedergefundenen liebe
und alles in lustlosem zufall :: gefälligkeit durch überwinden zufälliger lustlosigkeit

an tagen wie

an tagen wie diesen geht >deine< sonne nicht auf; der himmel gibt nicht deine stimmung wieder und treu wird zum grab zerfallener ideologien

liebesoden

wir - versuche der bürgerlichkeit

so etwas wie dies?


ich glaube daran, was ich sage, als ich es fühle
arbeite mich am gedanken ab
für dich bestimmt zu sein
wieso existiert dieser gedanke?
[von mir aus]
etwas zirkuläres
ich suche nun den vierten stift,
der mit der handschrift gleitet
(es kommt, wie es kommt)
und gefühle sind einem pflichtbewusstsein eingestimmt:
es lautet - osmose mit dem innenraum der außenwelt (des weltinnenraums) :
was rede ich // was schreibe ich
ein monolog, sich entfaltend in endlosschleife eines aufblühens :: abblühens
ich erfreue mich am abglühen der mentalen monogamie:
und die musik, nur sie lenkt mich ab:
als ich ihre spuren verfolge --- rein musikalisch, versteht sich
[reinheit] : das stets unkonzentrierte wachsein;
und persönlich nehmen - zusammenfallen mit den tönen,
nicht einswerden, aber zusammenfallen ...

mir entfiel der dunkle himmel
ich verpasse die sonnenfinsternis : treue wurde zur spirale.
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was bedeutet es, dem anderen fehler zu verzeihen,
sich selbst aber diese möglichkeit grundlegend abzusprechen?
(sehnsucht nach menschlicher perfektion?)
glaube an die authentizität einer gelebten mehrstimmigkeit:
das gesamtbild nur im drift, ohne zoom, ohne schärfe:
ich verliere die details aus dem blickfeld:
dieser verlust häuft sich tag für tag
und erscheint natürlich wie sich regenerierende hautschuppen,
wie ein biologischer prozess: ich würde sagen, man versuche eine lehre der gefühle (lebensbiologie) aufzustellen und du nicktest zu, als ob du ihr personifiziertes wesen sterben sahst:
es wäre ein nicken, enthoben der lebensnotwendigkeit, welche ich gesten zuschrieb;
[postmoderne beliebigkeit] : unser band.
als würde ich meine seltsamkeit mit jedem atem brauchen; ...
muss man das unmögliche denken, um das mögliche zu erkennen?
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wir wiesen unsere aggression in immer komplexere schranken [ab]
da sich unser bewusstsein an steigend komplexeren 'strömen' bildete:
was hätte ich zu verlieren, indem ich explizit dachte, ein treuebruch stünde im manifest deiner natürlichkeit - ich könnte gar nicht dagegen treten, weil ich >es vertrete< ... wieso ...

woher diese gedanken?..
wie ein schutzfilm über dem selbst [der feuchte schimmer am auge]
da hole ich etwas heraus: wohl eher eine plastikplane
es lähmt mich manchmal, dieses selbst zu enthüllen.
es schabt dieses abarbeiten an der überzeugung, probleme mit vertrauen zu haben
vielleicht ist diese überzeugung von grund auf falsch
und woher diese ungeheuerliche annahme, ein moment könnte alles ausbilanzieren:
und seine bilanz gliche einem selbstmord: trotzdem. trotz dem. trotz der.
und ich finde es peinlich schön, mich unserer liebe zu vergewissern
dieses unaufhaltsame vergewissern: gleicht es nicht einem zwang, einer verstellung
[...]
einfach sein - das beste, wenn du mich fragst
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letztlich - was bringt all die erklärung=
am liebsten würde ich sie verrätseln unter einer logik der völligen auflösbarkeit - daran läge nichts schönes und nichts erstaunliches

[zeitalter]
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