Dienstag, 12. Mai 2015

zu viel des guten : die liebe zur perfektion

(die liebe zur perfektion)
ich kann menschen lieben, doch macht es mich nicht stabil glücklich - schlicht, weil das menschliche wesen dynamisch? die einzige liebe, die mich nicht ‘auslöschen’, sondern am leben erhalten wird,>unbedingt<, ist die liebe zur kunst. so umfassend, voll wunder, freiwillig, ohne willkür von macht (glaube ich)
(es ist möglich andere durch kunst zu verletzen)
auch hier kann ich nichts ausschließliches behaupten : aber auf diese liebe will ich vertrauen, denn zwischenmenschlich bin ich zu instabil, zu unzuverlässig, zu unentschlossen, zu besitzergreifend : ich möchte nicht mehr menschen >begreifen<, >verstehen<, sie zu einem bild machen, meinem weltbild einfügen. ich habe zu lange meine emotionalität missbraucht und ausgereizt (angstkultur!) - ich möchte mein dasein nun von einem anderen standpunkt aus angehen. ich werde versuchen vollständiger zummedium zu werden und in keine gefühlsblutbäder zu geraten
ich möchte versuchen dank kunst (echter) zu werden - keine gewalt mehr, keine zwischenmenschliche spekulation mehr, keine abhängigkeit: ich möchte die essenz von kunst zu meiner nahrung machen, denn menschliche liebe korrumpiert mich. ich möchte mich in alltage, in bahnen von kreisläufen vertiefen, die uns menschen überleben. in zufälle, in prozesse, die >von selbst< abzulaufen scheinen (aber nicht mit emotionalität zusammenfallen). ich möchte zu meiner entfremdung stehen, niemandem irgendetwas schuldig sein, vor allem kommunikativ, keine scham mehr (welcher irrsinn sich schmerzhaft für sein körperbild, seine körperform zu schämen!)
ich möchte >die scham< durch meine lebensweise zersetzen, entkräften.
und sollte mir meine (selbst)aufgabe nicht gelingen, habe ich ein recht auf selbstmord. 
spricht eine überverantwortung, eine überdosis an liebe aus mir?

warum glauben menschen so sehr an (die) liebe?

kunst - mein vitalisierendster widerspruch ///