Samstag, 24. September 2016

niedere hochfrequenzen

ich bin total überformt
wie konnte es soweit kommen

(mich interessiert die zukunft nicht)

krankenpflege : ich pflege meine kranken fasern, kranken gedanken / ich pflege meine seele übermäszig, umso dringlicher, weil andere es versäumen / ich möchte einsehen, in meinen wunden suchen ohne andere zu bevormunden, ohne anderen etwas zu suggerieren / keine künstlichen gelenke einsetzen, keine gedanken einpflanzen/
etwas schenken indem ich verbrenne / licht schenken - im grellsten licht der erkenntnis? schatten spenden - in absoluter dunkelheit? / erfrischen - nach soeben gestilltem durst? bewirken - im taumel der überwirkung deines selbst? / worte, nichts als beliebige horte, verschiebbare elemente

die zeit erstarrt - es bleiben kristalle / sie zerkratzen meine iriden von innen / der zwang überbelichtet meine pupillen / über meinen tränenfilm legt sich eine blutschicht / ich sehe liebe wo keine ist /

du hast meinen garten umgegraben / ich dachte, die beeren waren noch nicht reif / sie erwuchsen im schatten, heimlich und ohne ins blickfeld zu rücken / licht und liebe ließen die bittersüße ihrer lebenssäfte entstehen / rot : ich versuchte die vorzeichen zu sehen die zeichen zu deuten in meinem blut / alles zu seiner zeit dachte ich / doch die erde wurde umgegraben und die blüten die noch sprieszen sollten waren nur mehr ein sehnsuchtsvolles zukunftsbild, ein warten ohne ziel

ich habe geschworen den kummer zu ertränken / und sei es zum preis meiner gesamten liebesfähigkeit / selbst wenn ich an meinem eigenen blut ersticken sollte / ich ziehe den entzug durch / ich werde den stift halten, um den strich zum schluss zu ziehen / sollte mein herzschlag aussetzen erinnert euch an meine bilder, nicht an mich / 
ich möchte die unerhörten chöre bis zum ende ihres stückes hören / werde den saal nicht verlassen, auch wenn gegenbeweis auf gegenbeweis folgt / ich möchte das ungeschriebene gesetz niederschreiben bis sich meine existenzberechtigung in einem einzigen text erschöpft / ein großer text  zersetzt in blutkörper, atemzug um atemzug, schritt für schritt für sprung auf fall / ausfall, auslassung : notwendig wie die pause zwischen zwischen blicken, lidaufschlägen / in den pausen zwischen tag und nacht pausenlos signale / ich muss den entzug durchziehen : das geopferte selbst als gabe am altar eurer liebe /

es scheint : ein anflug des glücks / es scheint sonnengleich, wahrhaftig / aber dieser auftrieb ist nicht für mich bestimmt

tauscht mein datenblatt aus / ich werde mich totstellen bis die narkose nachlässt / und kein besucher soll mich mehr erkennen, meine lippen lesen / die besuchszeiten habe nicht ich festgelegt / menschen finden mich nicht mehr in den angegebenen räumen (wieder) / ich liege bereits auf einer anderen station, das stadium meines befindens: knappe diagnose - die narkose bleibt /

Samstag, 10. September 2016

herausragende absagen und selbstgefällige fragen

sehe ich in mehden MEHR oder sehe ich MEHR weil eine grundtendenz meines wesens in steter hoffnung nach MEHR lebt?
wann finde ich einen menschen, der sich zu mir bekennt?
eine eigene sprache müsste ich erfinden, um zu sein.
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echte schönheit <> ein diamant : ich [mein blick, meine berührung, meine wertschätzung] bestimmen | lust an zufälligen strukturen : eher durch mich als durch zufall/natur geschliffen?

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ich schäle diamanten.

ich schreibe frei heraus : du versetzt mich in einen zustand entspannter nervosität / zerreiszprobe / ich war zwischen zweien zerriszen, weil ich beide verstand.
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wieso wehre ich mich gegen die stille und lasse sie nicht geschehen?
ich habe gehört, dass unsere gegensätze die einsätze unserer freundschaft beeinflussen dürfen.
wieso zersetzt du so?
in deiner gegenwart möchte ich keinem wort über die lippen verhelfen.
ankreiden und übertreiben
kühle rast,
kratzender schmerz

ICH KRATZE MEINE HÄNDE AUF UND SEHE KRISTALLE

an deiner stelle
die stelle in meinem herzen, die du einnahmst :
es rückte eine verrückte, unverrückbare stille an diese stelle
an deiner stelle hätte ich mich anders entschieden
stellenweise fühlten wir dasselbe
ich wollte dich auf der stelle inhalieren : so berauschend schien dein wesen
liebestrunken in deinen armen versunken : so innig und ganz
wie du umarmte mich kein anderer mensch
manchmal frage ich mich ob unsere gefühle schonungslos gestellt waren
ich stellte mich unliebsamen, zähen fragen
verhöre im inneren
als ob ich deine schönheit gegen die realität beweisen müsste
ist das liebe, ungefiltert?
ab welcher phase unserer beziehung wurde ich zur last
dir zu wertlos, zu mühsam und zu unglaubwürdig?
ich wünschte, du hättest an uns geglaubt, an unseren gemeinsamen raum
ich wage es nicht mehr dich zu lieben : so sehr hast du mich verletzt und zurückgestoszen : du hast mich verstoszen als ich es am wenigsten erwartete :
du hast tödlich zugestoszen, als ich mein herz am meisten öffnete
splitter an lügen tun am offenen herzen am meisten weh

kurzer stromausfall


zerschmetterte kristalle

es war nicht notwendig einen überblick zu verschaffen. zwischen einblick und überblick : ein augenblick. ich kratze meine hände auf und sehe kristalle.
-:-:-:-
er brach zusammen beim brunnen, dem groszen, mitten in der stadt : so sehr habt ihr ihn geliebt, aber stets nur in eurem radius. euer beschiszen enger radius! er nahm mir das vertrauen. ein leben ohne vertrauen? - ich konnte folglich blosz kaputt werden. er sasz also alleine da, unter tränen, und alles blieb standhaft stehen um ihn. selbst das wasser im brunnen brach sich gewöhnlich und stabil. was brachte ihn dazu sich derart ausgestoszen von allen zu fühlen? 
und keiner kam auf ihn zu.
keiner kam auf ihn zu an diesem abend, doch sehnte er sich nicht wirklich danach.
ich sehnte mich nach dem unterschied. ich fand es nicht schwer glücklich zu werden, allein um des glücks willen: ohne anmaszung, ohne schlussfolgerung.
du wolltest dich lebendiger als alle zusammen fühlen.
er glaubte zumindest schriftlich für seine aufgesparte liebe aufzukommen, dass seine sprache die getilgte wahrheit einholen könnte. die wahrheit wollte nicht unsichtbar sein.
(mit welchen mitteln versuchst du dies zu bekämpfen?)
die wahrheit begann mit deinem ersten augenaufschlag
die wahrheit zeigte dein gesicht
dein gesicht, es ist wahrheit.

:-:-:-:-:

weder heller noch dünkler, hypersensibel und ultra sexuell: ich werde mein glück unter keine bedingungen stellen. der erfolg sollte weder höher noch niedriger ausfallen : ich möchte eine andere skalierung finden (darf ich eh?)
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meistens beschäftigt mich das negierende nichts. 
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nabelschau
die (ohn)macht der suggestion
stille flimmert / ich fahre in keine wunden, um zu glauben / ex-nihilist / gefühle sind mein heiligtum / ich werde sie nicht verraten, nicht noch einmal!
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die liebe zu dir : sie wächst heran wie ein wort. sie wächst heran, in unbestimmte richtungen. nicht unbedingt zur sonne, nicht unbedingt zum verlobungsring. meiner einsamkeit entgegen? auf jeden fall trägt sie zu meiner überlebensfähigkeit bei : ich brauche sie weder zu erziehen noch zu benennen. sie wächst heran und ich : versetzt in spürbare freude. mir werden wunder ums herz :
ich liebe deine eigenart, so dass mir das unermesslich schwere vergeht.
ich wage mich in diesen raum, und verliere sogar meine sprache dabei.
in diesem raum gibt es eine andere ordnung (ich versuche sie sorgfältig zu lesen),
ich ahne : ein verstosz dagegen und mir wird nichts schädliches passieren.
ich glaube an unser vertrauen : du schenkst mir vertrauen [das einzige, was ich mir gewünscht habe]
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Donnerstag, 8. September 2016

gestreckt

xenon
er streift die atome
seine methode lautet sehen
xenon traf odeon auf der lichtung aus beton
xenon ist kein kind des beton
xenon mag edles, hat ein gespür für eleganz, in treue zur zeit. er gibt sich nicht mit halben sachen zufrieden. er scheut den kaschierten hass, das mittelmasz, welches gefeiert wird anstatt sich zu verstecken und zu verkümmern. er meidet das allzu einfache gespräch, das offensichtlich bequeme. er beherrscht das spiel, er nimmt daran teil anstatt blosz mitanzusehen. er beobachtet und schweigt. er strotzt dem verführerischen geschmack der selbstgefälligkeit, er kostet eher von den namenlosen freuden, doch benennt seine leidenschaften. xenon steigt mit dem sinken der sonne. er ist nicht leicht wie frischwasser. die blutsprenkel hat er gesehen. er gibt dir das, was du sehen willst, da du ohnehin nicht mehr willst. da ist mehr, aber nicht dieses beliebige, tröstende, ersehnte. wonach du dich sehnst, solltest du aussprechen, denn er richtet sich die reale oberfläche nicht zurecht.