Mittwoch, 6. September 2017

am flippen

der mit dem gröszten widerstand zieht mich an
wieso
deine gegenwart ist auslöschend. das warten löst in mir gedächtnisschwund aus : eine neue sprache müsste ich erfinden, um bei dir zu seyn. neutral:  du neutralisierst die gewohnten musen. ihre gesichter, ihre hände, ihre worte, ihre tendenzen; sie wirken völlig unvertraut und verirrt. lese ich die stelle immer und immer wieder, um sie mit seele zu bekleiden, weil da nichts dran ist? und es imponiert mir. überwinden möchte ich es nicht. überwinden ist eine allzu machtvolle bewegung. ich sträube mich gegen machtmissbrauch. was braucht es, um es zu begreifen, ES, d.h.

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ausgekramt
sie überblicken eben ihre dinge (nur ihre), geschlachtet und geschlichtet nach grösze, farbe, datum, tendenz, orientierung, etc.
und mir vorwerfen nicht transparent genug zu agieren
zu reagieren
das passierte blosz um mich abzureagieren, meinte er, doch seine antwort folgte nie, auch diesmal nicht. als ob das ausmasz des schmerzes ein leichtes wäre zu ignorieren; bis heute verstehe ich deine ignoranz nicht. und alles liegt geschlichtet da, wird rascher geschlichtet, der staub kommt gar nimmer hinterher zu fallen, und das vergessen kommt auch nicht hinterher,
so viel zu vergessen wäre unmöglich
auch heute kann ich nicht mitansehen, wie ich meine gefühle dir gegenüber umlenken soll
blutbahnen lassen sich ja auch nicht willkürlich umlegen
sie meinen liebe auf objekte umgeleitet verleitet zu weniger schaden (und schadenfreude), ausweichen aufs objektive, ja ja, euer leben pulsiert in meinen augen hindurch, um das zu spüren habe ich keinen gemeinsamen nenner berechnen müssen, innerhalb der sprache wird mir sowieso meine zurechnungsfähigkeit permanent abgesprochen, als wäre es eine regel, ich werde vieles mit ihm absprechen, doch kommen wird es anders,
ich spürte jedenfalls
bedeutet zu spüren zu wissen?
>empfinden< empfand ich als elegante symbiose bis ich merkte, dass ich die schichten, mit denen die realität angereichert und mein bewusstsein ausgestattet, nicht so sichtbar für mich wie für sie scheinen
diese zeilen werden mit dem ausbleiben des lichts hinfällig und unleserlich
ich bleibe also wieder alleine zurück, im endeffekt
das unumkehrbare bleibt bedingungen unterworfen, die spannende entladung eines einzigen augenblicks, ich werde gerne für dich nachfragen, keim problem, an deiner stelle würde ich eben, werde aber verdrängt

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etwas rosenwasser

verbissen wird das gewissen verissen
keine sorge, sie werden dich nicht vermissen
wortsprache ist lächehrlicher als ich geglaubt habe
ich werde mich nicht mehr hinabbewegen
unten ist es sicher gefährlich, laut wie leise,
ich geriet gern und lange und oft in den SOG
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TRTT
ich trottel trotte in meinen ausgewaschenen, ausgetretenen tretern am trottouir entlang : triller im ohr, derselbe trott, trilliarden trommelfelltritte






bis die hetze verüber ist, werden noch viele schlusssequenzen vergehen

bitte zieh den keil aus meinem kopf
es eitert und brennt und dröhnt und
abgelenkt
ich bin gut darin von meinen sorgen abzulenken
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ich sehne mich danach mein gesicht in deine hände zu legen.
gestern habe ich nichts gespürt, als ihr mich umarmt habt. im dickicht der erwartungen schweift der panther umher. ist noch genug platz im käfig?
an mir werdet ihr euch die zähne ausbeiszen. die kronen werden knirschen, das fleisch wird eingeschnitten, die zunge...?
ich möchte in bildern denken
mich besinnen und meine freundesboten um begleitung bitten, täglich. ich möchte mein leben spürbar ändern. in diesem zustand vermag ich nicht das geringste : ich ringe um geringes.
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gestochen scharf <> scharf gestochen
ich schäme mich nicht mehr richtig ´ ich werde mich für euch alle schämen ´ wir schämen uns nicht mehr richtig ´ fremdscham: ich schäme mich mein fremdes einzuschränken ´ ich berühre öfter bildschirme als hände ´ auch HIER werden wir IHM nicht entkommen können ´ es war mir mehr wert minutenlang in die linse als in ihre augen zu starren ´ dass sich der glanz ihrer augen veränderte fiel mir nicht auf : die intensität ihrer iris wich, für immer, verblasste angesichts dessen, was sie bedrängte ´ mir war das kühle, fast mattierende schwarz der linse lieber ´ DIE LINSE ´ das schwarze loch : eine glassschicht kommt drüber damit ich ja nicht einfallen würde ´ aufs glatteis geführt, zur abwesenheit verführt ´ neyn, wir waren schon immer einsam, doch kommt mir die einsamkeit populärer denn je vor ´ weil ich es mir wert bin
blicke ich öfter
ich vertraue dem äther mehr als meiner umliegenden umwelt, der unmittelbaren sinnlichkeit ´ es zerreiszt mich in bits´ das unumkehrbar unwiderbringliche vorbeiziehen zu lassen ´ es zieht spurlos an mir vorbei ´ am liebsten wäre ich ein system, einwandfrei und zuverlässig und die frage nach anwendbarkeit, lebensdauer, wirksamkeit hinfällig ´ allgemein anerkannt ´ ich wäre am liebsten der gröszte gemeinsame teiler : ich wäre am liebsten das kleinste gemeinsame vielfache ´
ICH LACHE MICH TOT ´ heimgesucht ´ die bedingungen waren von anfang an klar, die bedingungen waren abzusehen und wir haben zugestimmt im glauben sie zu kennen ´ abgesehen davon wird sich selbst in der kleinsten nische staub ansammeln ´ staubsauger und wasserspender ´ die nischen werden überflutet, nie aufgeräumt ´ hier wird nie aufgeräumt ´ AUSGETRÄUMT ´ untertags hallen die gefallenen stimmen in meinem kopf nach ´ bin ich überarbeitet? überlastet? und ich lasse es einfach passieren ´ sie schämen sich nicht, die schamesgrenzen bewegen sich auf ein kleineres zu, auf ein kaum sichtbares satzende, das nicht vertilgt werden kann : ich sehe es trotzdem, unscheinbar klein, sie meinen es ganz ausradieren zu können : das wird nicht gelingen, gelinde gesagt ´ die anschlagtaste hat bisher mehr an worten verschlungen als gepresst ´ das ausmasz, sie unterschätzen die gepriesene linearität, sie möchten verdrängen, dass ihre natur alles andere als linear ist ´ in formen gepresst, die an lächerlichkeit kaum zu überbieten sind : lächerlich, nicht einmal menschenähnlich ´ ein überangebot an spiegeln ´ WER WIRD DENN DAS ALLES SEHEN ´ [das schau ich mir an!] ´ bald mehr verzeichnisse als inhalte ´ ich verzeichne stillstände unserer gesellschaft ´ das unbearbeitete rohmaterial interessiert mich mehr : BLEIB ROH BLEIB RAU NEYN feinsinnig statt engstirnig : die geschöpfe pressen sich gegen meine stirnwand ´ was bleibt mir anderes übrig als zu spüren und mitzuteilen ´ reduced in vienna ´ und ich tue immer noch so, als dürfe mein scharfsinn unverwüstlich um sich wüten : ich bin wütend, da ich auf die blüten vergesse, da ich glaube nichts zu vergessen [...]
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