du spürst nie wie es mir geht oder
hast du je das gefühl gehabt ein dir körperfremdes und in anbetracht deiner selbst unwahrscheinliches gefühl zu spüren
nein oder
ich sollte besser mit dieser illusion brechen
warum glaube ich daran
warum glaube ich es implizit
ohne zusätzliche worte
*
kann man einen glauben aufgeben
mit ihm brechen wenn er einen zugrunde richtet oder gar / somit die umwelt
diktatur der seele
ausweitung der kampfzone
die menschliche kommunikation : osmose
die synthese von selbst und reflexion führt zu nichts
nach der metamorphose wurden die wände undurchlässig
verkrusten
der selbstschutz walzte die texturen von körper und seele glatt
nun fehlt nur mehr eine politur
dann blendend
dann brillianz
wir wollen doch geblendet werden
***
doch --
einer dieser augenblicke, in denen sich das eigene leben kondensiert [lebensgefühl]
und ich weiß nun, warum ich daran glaube, dass ein gegenüber mich spüren kann, implizit
weil das gegenüber dem leben auf eine mir gleichsame weise das lebenswerte zuspricht, annimmt
***
Donnerstag, 16. August 2012
Dienstag, 14. August 2012
ein tag ist wie ein monat ist wie eine minute ist wie ein jahr // aussagen
ich bin
aufgeklärte vernunft
ich bin
besonnener romantiker
ich bin gleichberechtigte
frau
ich bin ein
gleichwertiges mitglied eines sozialgefüges
NEIN
[...]
"seine
gesichtszüge entgleisten"
*
bin ich ein
ästhet ohne moral?
verwechsle
ich ständig das, was ich für wahr halte, mit einer >besseren< wahrheit?
ich dachte,
das realisieren des eigenen bestmöglichen wäre nicht nur für einen selbst,
sondern auch für die unmittelbare oder allgemeine umwelt das anzustrebende,
mögliche gute.
eine art
weg zum lebenssinn.
///HALT///
sind meine
bilder nur kompensationen?
weil ich
mich mit keinem konkreten und stabilen lebensentwurf zufrieden gebe, diesen
erstmals realisieren sollte, um überhaupt so darüber zu urteilen...
liegt mein
fehlerhaftes darin, worte und sprache in ihrer funktion nicht
selbstverständlich hinzunehmen?
bin ich ein
riss in den dingen der ordnung, ohne zusammenwachsen zu wollen?
sind meine
taten und gesten bloß immer wieder entzündungen entlang des risses,
aufkratzen
und (sich) aufkratzen lassen?
>>>
was bedeutet für dich selbstwertgefühl?
man hört so
vieles drüber
liest davon
erleichternd
zuzugestehen, das ein >gutes< selbstwertgefühl für ein lebenswert
gelebtes leben essentiell ist. grund-legend. nun, wir haben uns sprachlich
auf "selbstwertgefühl" geeinigt. als wäre es selbstverständlich, was
es doch ist; aber "selbstverständlich" ist ebenso eine sprachliche
abmachung.
ja,
vielleicht entferne ich mich immer mehr von dieser einigung, indem ich sie
reflektiere. vielleicht bedeutet mein reflektieren umstände und brechungen,
ganz einfach kompensieren, nichts verbindliches und nichts nützliches, und
zudem etwas selbstverständliches.
ich nehme
mir also recht dazu, wo es mir nicht unbedingt von jeder seite zusteht, weil es
genug >gute< gründe gibt, warum wir solche einigungen brauchen und
gebrauchen.
wie viel
wir doch füreinander machen.
vielleicht
-und
das trifft mich im kern meines wesens, solltest du wissen, sofern du es nicht
spürst, wovon ich nicht ausgehe und was ich auch nicht verlange, weil in einem
solchen verlangen ein widerspruch zu meiner ethischen einsicht entsteht, und
diese einsicht selbst ist ambivalenter als der widerspruch-
es trifft
mich im kern meines wesens, das heißt im bewussten kern, freigelegt von
alltäglichen pufferschichten, die wir biologische anlage, kultur, gesellschaft,
psyche, herkunft, usw. zu bezeichnen gelernt haben;
also es
fühlt sich so an, als noch dazu ich jene schichten freigelegt hätte,
weggeschabt und ausgeblendet, es zumindest glaube, wo es doch nicht geht, denn
was bleibt übrig?
Ich – wie bereits
erwähnt – ein riss, ein ventil, ein gemischtes – vergiss das nicht
Ich glaube
also diese schichten gelüftet zu haben… welchen aggregatzustand haben diese
schichten bloß? Flüssig, krustig? Sie sind nämlich durchlässig und mehrwertig,
oder zumindest kontingent, oder.. das auch noch!
Aber darunter
gibt es einen kern,
ich glaube,
der kern liegt doch nicht darunter, es ist wohl das verdichteste moment der schichten
zu einem lebenszeitlichen augenblick, und dieses moment habe ich „kern“ genannt,
-ohne kerne
keine früchte, ohne kerne keine bäume, doch beißt du darauf, schmerzt der zahn,
oder du schmeckst bitterstoffe, oder du spuckst sie gleich aus, oder noch
besser – du hast bereits von kernen befreite früchte, die lassen sich auch
besser verarbeiten und konsumieren – oder du schluckst sie, sofern sie klein
sind, doch: es gibt auch kernfrüchte, wie himbeeren, wo es nur manche stört, so
klein und süß schmecken die kernfruchtstückchen, da macht es spaß zu schlucken,
sie auf der zunge zu spüren, anstatt in sie zu beißen,
auf der zunge, ohne die sprechen nicht
möglich, küssen geht auch ohne zunge, durchaus, obwohl – wenn sprechen
mitteilen und austauschen bedeutet, brauchen wir nicht die zunge, >wie wir
wissen<, da gibt es so etwas wie körpersprache und außerdem – man denke doch
an gehörlose leute, [„taubstumme“ – wo sie doch weder ganz taub noch stumm
waren, und schon gar nicht beides, der ganze körper spricht und die umwelt zu
ihnen – manche menschen sind viel unfähiger zu reden zu hören als gehörlose
selbst…]
wir
erfahren von menschenschicksalen durch sprache, es gibt so viele fälle von
menschen, die als sprachbeispiele dienen
wir
schaffen es sie aufzuzählen, und brauchen sie nicht einmal persönlich zu
kennen, wie wir meinen und zeigen, wir schaffen solche beispiele von menschen
zu finden oft werden sie uns sogar gegeben, ohne dass wir danach suchen
ja es wird
sogar verlangt beispielsweise in der schule dass wir solche menschlichen
sprachbeispiele anwenden um zu demonstrieren mit glück gelingt dies überzeugend
wie viel wir doch nicht wissen und dass wir über dinge wie krebs oder
drogensucht oder/und/bzw. liebe oder den
blutkreislauf oder
bücher, ja
viele viele bücher von verschiedenen oder einem autor oder einem verschiedenen
autor oder/und in verschiedenen hinsichten reden können und schreiben können
erfolgreich
sind wir wohl dann, wenn uns jemand darin als solches benotet; natürlich wäre
es wichtig, wenn wir selbst nachvollziehen, dass wir eine überzeugende arbeit
abliefern, so verstehen wir wohl besser die gegebene note, manchmal ist das
ganz und gar nicht der fall
wir lernen
ja, welche kriterien eine arbeit erfüllen muss, oder, diese kriterien müssen
wir nicht mal einsehen, sie scheinen gerechtfertigt, nützlich, glücklicherweise
ausbaufähig und variabel, wie man uns immer mehr versichert, sofern wir uns
dafür interessieren und nachfragen (aber selbst das ist keine voraussetzung) –
wir lernen darüber zu disktutieren und bilden sogar das eine oder andere mal
persönliche bezüge zu einem gegenstand (verbessert die erinnerungsfähigkeit,
oder?) – das bedeutet und bezeugt doch interesse, also dass man persönlichen
bezug zu einem gegenstand herstellt – aus interesse >natürlich<, echtem
interesse … wir lernen, dass man kriterien nun verwerfen und angreifen kann,
aus >berechtigten< gründenn, dass sie nicht allgemeingültig sind (wo
kommen wir sonst hin?) – schon gar nicht für jeden einzelnen oder jedes
einzelne –
nun gut,
wir haben
überall kriterien
zugleich
nicht jederzeit ersichtlich und nicht expliziert, oder?
Wenn sie
nicht abrufbar sind, welchen knopf müssen wir den drücken, um sie zu abzurufen?
Wie du
siehst,
du siehst
es doch, oder?
Du zerfällst
in kriterien
Du arbeitest
mit kriterien
Du ersetzt
kriterien zeitweise, fallweise durch neue
[>Der mensch<
macht sich zum kriterium]
Manchmal,
ich versichere es dir, bist du bloßer gegenstand in reihen von fallbeispielen,
unendliche reihen, folgenschwerer und folgenreicher als du vermutest,
vielleicht,
ich sage so
gern vielleicht, auch wenn ich es in gewissen zuständen nicht müsste und nicht
will
als wäre
ein souffleur am werk, und mein mund mit einem band zugeklebt, die stimme des
souffleurs sich ganz >selbstverständlich< über meine legend und niemand
merkte den unterschied
als würde
man mich, einen riss, zuspachteln, risse sind doch eher unerwünscht,
als würde
ich zusehen, wie ich zugenäht werde, vielleicht mit selbstverständlicher
sorgsamkeit,
man würde
mich doch nicht verbluten lassen,
und sind
meine entzündungen nicht ansteckend, so möchte man sie am liebsten
desinfizieren, entzündungen sind nicht erwünscht und gar kein gutes zeichen,
oder?
Doch sind
entzündungen notwendig, sie schleudern störenfriede im organismus heraus, sie
deuten darauf hin, dass etwas den frieden stört, etwas innerlich nicht passt –
und es muss raus, entzündungen sind das sichtbare ausdrücken von stoffen, die
den organismus an seiner natürlichkeit hindern,
dabei
kosten sie den organismus viel kraft, so dürfen sie nicht auf dauer bleiben,
sonst verursachen sie womöglich schaden, einen noch größeren, als die schlechte
materie selbst
nun
warum
wendet man dann seinen blick auf meine bilder? Stellt man nicht dadurch den
einen oder anderen oder wiederum völlig anderen bezug her?
Nein, denn –
Ich kompensiere
nur
Ich erschaffe
nur auf und dank unterbau
Ich mache
mir das leben schwerer und komplizierter, als es ist, wie man so sagt
Ich probiere
keine neuen techniken aus
Ich habe
keine normale arbeit
Meine bilder
sind kompensationen, soziale zufälle und beispiele für kreativität, gezähmte
exzesse und unmissverständliche zeugnisse von aufgenommenen ideologien,
huldigungen an den äußeren und inneren ästhetikwahn, synergien eines
sozialismus,
man kann
meine bilder erklären, man kann sie anschauen
sie können
ablenken und faszinieren, habe ich vernommen
machen wir
keinen halt
wir kennen
die mythen um das unsagbare,
um das
unvergleichliche,
um das
einzigartige,
darüber
wurde so viel gesagt
was ohnehin
auch gesagt wurde
aus-gesagt
sag nun
etwas aus über mich
ich will
nur noch aus aussagen bestehen
und finde
dann eine zusammenfassende aussage über mich – menschen fassen doch so gern
zusammen:
„wie geht es dir?
„beantworten sie zwei von drei prüfungsfragen“
„worüber handelt das buch?“
„warum bewerben sie sich bei uns?“
„was meinst du?“
…
Und vergleiche
diese aussage mit anderen, vielleicht findest du, dass etwas noch besser
klingen könnte, aber übernimm dich nicht, vielleicht siehst du ein, dass deine
aussage nicht vollständig genug war, vom vokabular her nicht korrekt, wenn auch
grammatikalisch und inhaltlich einwandfrei,
und reihe
sie ein, deine umfassende aussage über mich, in deine übrige aussagensammlung
und ich
werde es dir nicht verübeln,
eine
aussage zeugt von interesse;
was sagst
nun das wort >selbstwertgefühl< aus?
Hast du es
mit anderen aussagen erfolgreich abgeglichen?
So merkt
man doch, das abgleiche von aussagen kennt kaum harmonie, auch wenn man
insgeheim dabei einverständnis der anderen oder eines anderen oder mit sich
selbst anstreben möchte, oder..?
Denke an
die kriterien
Denke an
den >kern<
(was ich
dazu vage vorher ausgesagt habe)
Und denke
daran, dass dieses denken nicht reicht
Es ist
weder genug noch ungenügend,
weder
vorübergehend noch konstant
und das
sage ich in verkürzten gegensatzpaaren
weshalb ich
weiß, dass verstehen nicht möglich, und einsehen erst recht nicht;
ich werde
weiterhin meine kernartige verdichtung zerbröckeln
füge in
meine schale mehr dreck hinein, damit die perle wächst, ist sie auch noch so
perfekt und gereift und abgeschlossen, die handlung ist umso grausamer und
sinnfreier,
zwang im
drift,
ich werde
weiterhin die naht um meine rissgrenzen aufreißen und darübernähen, mit fäden
aus eisen oder salz – es soll brennen oder rosten, es soll bluten,
und ich
werde weinen und mich schämen,
dabei
bewunderung erhalten,
meine
bilder sind urkunden dieses lebens
mein
bestmögliches ein grundsatz, der immer wieder nach rechtfertigung dürstet –
berechtigterweise –
meine art
ist durchtränkt von undankbarkeit, nicht stilisiert, von schizophrener natur,
und dafür schäme ich mich und liebe trotzdem, weil ich an ein jeweilig gutes in
einem menschen glaube, es so weit wie möglich seiner schlüssigkeit unterziehen
will, seine natur nicht mit sprachlichen >einigungen< beleuchten möchte. Es
ist nicht alles sprache.
[kennt das
unterbewusste tatsächlich keine verneinung?]
Ich bin ein
natürlicher reflex im sozialgefüge
Asympothische
annäherung an das selbst
Krank, geld
oder normalität als wertmaßstab anzuerkennen
Mein wert
ist ästhetisch-moralisch
Und gefühl,
das ist schwebe, unklar, zwischen welchen positionen
Mein selbst-wert-gefühl
„es tut mir
nicht leid.“
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