puls ohne frequenz
zeichnen ohne bleistift
duschen ohne wasser
weinen ohne tränen
parfum ohne duft
engel ohne hoffnung
wüste ohne sand
augen ohne iris
[...]
Dienstag, 9. Juli 2013
tote zeit
tote zeit / leichen des alltags
im drift gegen die (anti)zukunft:
ihre zukunft ist mit einem trick weg
sinnschwund
denn sie fahren die realität in ihrem reichtum nach, und die
begriffene und gelebte realität siegt:
er entreißt seinem herzen das träumen, er nimmt ihm die möglichkeit
ihrer zukunft
selbst wenn das alles der bittersten implosion gleicht
um welchen preis verspielte er seine tatsächliche realität?!
indem er sich des preises bewusst wird …
die realität ist unbestechlich,
er treibt jegliche lebensgeister aus
seine finger gleiten im schwindel der tatsachen
sie flüchten vor dem schreiben (der wahrheit?)
er kann nicht dagegen anschreiben:
/die sehnsucht nach dir/
er stellt sich infrage: die suche nach worten --- blinde
flecken, das findet er
ein einheitliches nichts weiht seine gegenwart zu tode.
*
(4/13)
fülle die risse mit gold auf
bei allen beliebigkeiten an bedeutungen wandelte sich […]
ich liebe bilder, so kann ich dich nicht lieben, dein
selbst, denn ich halte mir ein bild von dir vor augen und verwechsle nähe mit
distanz: je besser und wachsender ich dich zu lieben glaubte, umso mehr
ikonisierte ich deine frei bewegliche seele, die freiheit deiner art und immer
erst nachträglich vernahm ich, wie ein blühen beginne ankündigte und ich seine
beginne stoppte: in milde schlüpfte ein lebensfunken in deinem inneren und nahm
die form von worten an und ich, ob begeistert oder verblendet, wo ich doch so
liebe, wie deine stimme klingt, übertönte das heranreifen deines wachsens, und
du sagtest – macht nichts- und ich, immer wieder … nachträglich… verkehrt
*
es gibt keinen platz; für mich: auf dieser welt
ich sehne mich nach jemandem, der auch seine einsamkeit
austilgen möchte
der auch nicht klarkommt
der auch an der banalen und sich durchsetzenden
oberflächlichkeit zugrunde geht
der auch denkt, wie er atmet
der sich auch seinem kaputten und unaustauschbaren kern
bewusst wird
der sich auch nicht zufrieden gibt (weil er nicht immer
zufrieden ist)
der auch fühlt, und der mich versteht …
der auch glaubt, keinen platz auf dieser welt zu haben
der auch jeden tag als nichts selbstverständliches annehmen
möchte
--- von innen heraus schön ---
*
letztlich machen diese sachen, von denen du sagst, sie
hätten keine wesentliche bedeutung, dein leben wesentlich aus. [an dieser
stelle kondensiert sich meine wahrheit.] es sind die leidenschaften, die du
pflegst, in die du zeit und gedanken steckst. daran ist weder etwas falsch noch
ungerechtfertigt. [>unser< gemeinsamstes verstäubt sich.] nur – dass ich
keine dieser deinen leidenschaften (mehr) bin. und bei aller stille, eigenliebe
und innerlichkeit – ein transparentes mindestmaß davon, was du für mich
>tatsächlich< empfindest, brauche ich explizit, jeden tag, abgewandelt
und doch durchgehend wachsend. wie soll ich nun an deiner seite wachsen? es
wird immer dinge geben, die dich beschäftigen, es wird immer etwas anfallen …
[dass ich dich beschäftige]
*
er trug heute so viele worte in sich (schwindel im kopf),
fast alle drehten sich um dich und sie und ihn; und al du ihn anriefest,
überlagerte der schall gehörter musik seine stimme … sie war so heiser und
dumpf: er hielt sich lange in zwischenwelten auf,
am ufer ihrer utopischen insel, er atmete ihre seele und
kann das ausmaß nicht abschätzen, er atmet seine neugier und empfindungen aus
allen poren, ohne sie anzusprechen, ich meine, auszusprechen.
ein mix an überzeugungen : sein denken setzt aus
*
r.i.p. humans
hüllenhaft
einhalt der zukunft
mit jeder linie die unerbittlichkeit
er will nicht mehr diese maske!
liebe soll doch nichts hüllenhaftes sein.
liebe soll doch ermutigen
liebe meint doch auch sich um den anderen innerlich wie
äußerlich zu bemühen, oder?
liebe setzt doch ein eigenes zeitmaß
… er hat sich getäuscht in den größenverhältnissen
es hört nicht auf, diese zerfressenden gedankenkreise
was selbstverständlich und wundervoll berechtigt von selbst
kam, kommt nicht mehr.
er fühlt sich wie in einer unmöglichen schleife
und jede kritik wäre ein stich in ihr herz,
so legt er sie an seines an.
er kommt sich nicht mehr menschlich vor,
nur ein blickwinkel des zwangs.
entleert, und nicht bereichert
so wund
und die tränen hören nicht auf zu kommen.
er hält es nicht mehr aus, und kann keine maske, keine
rüstung schmieden,
die seinem grundgefühl standhält, es kachiert und das
glaubhaft.
er kann nicht mehr SO und das tut massiv weh.
*
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