Montag, 30. Juli 2012

nach dem sturm war wie vor dem sturm


du klammerst dich an das tiefste in mir, an mir
oder bin ich diejenige, die wie mittels einer großen, einzigen frage seit jeher daran zerrt
sich nährend daran auflöst
das beste ich ist einsam,
mein bestes ich ist einsam
so steht mir der kopf
*
ich will nicht alles
ich brauche nicht die vielfalt in der erfüllung
ich brauche und will das maß
die ungehemmte nächstenliebe, nicht verengt und nicht konzentriert auf eine person, sondern mehrere
weil in mir eine überfülle steckt, die gelenkt werden will
sich nicht gerne in extase ergießt
sondern maßvoll
dabei verfalle ich in keine einseitige askese und falls doch, ziehe ich sie der niemals erfüllten leere vor
ich bin nicht gut darin, unersättlich zu sein, zu fühlen
das meint mich unreflektiert meinen sinnen zu beugen
meinetwegen kompensation
meinetwegen scheu, verschluss, feige ausgeatmete angst vor selbstverlust und seelendreck
ich habe so viel erreicht und um ein maß im körperlichen geweint
mich abgemüht
nun will ich meinen stand nicht verwerfen
all dies hab ich unternommen
auf mich genommen
[[[an mir benommen]]]
und der gepriesenen, untergründigen egozentrik den rücken gekehrt
mich „bewusst“ für eine ethik entschieden
für moral
ein echtes schlechtes [gewissen]
nicht immer recht zu haben, obwohl sich im recht zu glauben
nichts halbherziges
dem anderen etwas zulebe zu tun ohne dabei insgeheim vorwände zurechtzulegen und
NIE HALBHERZIGKEIT  und wenn, dann ungern und eingesehen
was heißt schon selbstverwirklichung
man verliert sich wenn man sich an seiner selbst findet und andere ablehnt,
greifen doch die überfüllen ineinander und grenzen sich wundervoll ab
maß, das ist gewissheit, wenn auch, ja, sehr wohl eingeschränkt
wir fahren lieber linien und grenzen nach anstatt über sie hinwegzufegen, ihre substrate
wir akzeptieren die auswechselbarkeit von vielen und benennen damit die unauswechselbarkeit einiger gedankenkurzschlüsse
es ist kein widerspruch und keine entschuldigung, ablöse
fehler eingestehen
fehler bleiben bestehen, doch arbeiten wir daran
wir arbeiten einer trägheit entgegen, so oft in gefahr uns im kreis zu drehen, immer rascher, der radius minimiert zu buchstabenstrichen, das zentrum ein aufgeblasener blinder fleck, mit verschwendung befruchtete leere
wer hat schon nicht einmal, ein denkwürdiges mal, insgeheim auf verständnis gehofft und es dabei nicht erzwungen,
verführt von freiheit, lauter nächstenliebe
und worte schallen wieder nieder
das bestmögliche – was für ein diktat, was für ein wunder und phantom von wort,
belangvoll wie gutmütig wie fordernd
wir können nicht sagen was und begreifen falsch, weil anhand von begriffen, deswegen – maß halten: nie ein allgemeines, nie in konsequenz, fast ständig ein ungleiches gleichgewicht
ein gesetztes gleichgewicht
fliegenschissgewicht
,spielerei! lust nämlich, motiviert sie ja den menschen
ob einen gärtner oder arzt oder metzger oder mörder aus überzeugung
ist uns lust allen gleich, ja‘
*
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was ist schon ein mensch
ein bündel neurologischer prozesse
eine komposition aus zellen
eine meinung aus vielen
ein übermaß
ein konstrukt einsichtbarer und unersichtlicher ‚tatsachen‘
es kommt auf einen menschen an,
und stets die frage wofür?
ganz wie nicht so ganz wie ungänzlich
////
ein vetrockneter zementpatzer
mitten ins herz
wir bauen drauf

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