ein geheimnisvolles gefühl legte sich um sein bewusstsein. irgendwie vermochte er es nicht zu beschreiben. nein, er wollte es ja erst gar nicht versuchen. wieso denn auch? im moment erblickte er nur ihr glänzendes gesicht, es war das schönste, was die welt je geschaffen hat.
ihre pupillen verinnerlichten sein antlitz – er spürte es, ohne ihre schwärzlich opale tiefe anzuvisieren. die ausgeglichenheit ihrer bernsteinfarbenen iris sah noch atemberaubender aus als in seinen nie in vergessenheit geratenden erinnerungen.
ihre feinen haare schienen im sonnenlicht diamantsprenkel einzufangen und selbst in der finsternis nie loslassen zu wollen. auch die rosafarbenen wangen verloren keinen glanz.
alles in allem fühlte er sich in ihrer gegenwart reich. er dachte voll hingabe an diesen gedanken. ja, er bestand auf die gewissheit, dass keine zeit der welt dieses gefühl dämpfen oder gar auslöschen könne. es würde selbst seinen tod überdauern. fast in trance schien er nie daran zu zweifeln, dass er zu den wenigen gehörte, die diesen allmächtigen reichtum mit ganzer seele ausschöpfen durften; er war in der tat unerschöpflich.
stolz, frieden, dankbarkeit und noch weit erhabenere empfindungen rechtfertigten in seinen augen, dieses zarte wesen als schönsten und allergrößten besitz erscheinen zu lassen.
doch der schein trügt.
sobald er sie anschaute, legte sich ein metallischer schimmer schleierhaft über ihre haut.
schweigen ist gold, hauchte sie ihm ins haar.
aber er konnte nicht schweigen. natürlich, die liebe spricht manchmal eine stumme sprache. doch der widerspruch sprengte die stille, die sein herz jahrelang versiegte und trockenzulegen drängte.
ja, dieser widerspruch in seinem inneren, den er mit worten nie erklären könnte. zerberstend und zugleich wahrhaftiger denn je schrie er: das einzige, was mich zu diesem reichtum führt, ist die illusion, der leere zu entkommen. ich brauche deine goldige seele nicht mehr, sie verblendet meine vernunft und enfesselt eine absolute sinnlichkeit.
und es kehrte stille ein, als hätte nie jemand ein wort gesagt,
als ob jedes stumme wort noch vergeblicher wäre.
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