Mittwoch, 23. Oktober 2013

traumraserei

als du mich vergessen hast,
geriet mein ich in vergessenheit :
es kam sich vergessensreif, überreif vor
überreif vor jugend und melancholie:
zerdachte fantasie, traumraserei / träumend,
in raserei
ich raste mit der möglichkeit
hetzte die hoffnung
setzte der wahrheit meiner herzschläge zu:
(in wahrheit schlägt mein herz für dich)
dich ich kann es nicht behaupten,
außer im freiraum meiner wirklichkeit:
wo ich denke, dass -
als du mich vergessen hast

*

'das beste ich ist einsam.' - ich beschwöre diesen grenzwert von meiner wahrheit herauf, immer wieder. um welchen preis? damit setze ich das werden unserer liebe aufs spiel: eine traurige arie, bestehend aus diesen fünf worten, da capo al fine.

die mittelmäßigkeit meines mittelmaßes /
entschleunigt:
'eine angeborene sprachlosigkeit'
sie sagen, im versagen liege das sagen;
zufallslos versagen wir, und veredeln die lücken, sich zeigend an jedem unserer tage: lücken, in denen das selbst ein eigenleben zu verfolgen scheint, und wir wissen nicht - sind diese lücken zu füllen? sind sie es wert, wahr- oder sogar ernst genommen zu werden?
lücken gleich kristallen (in denen das ich sich bricht / / licht, das uns bekleidet) und wir sehen und wir hören (und wir fühlen uns ... wie?) und wir denken und handeln;
diese lücken - worin? lässt uns die zeit doch an ihre brust, wenn wir weinen? weinen, so...ohne tränen, ohne geräusche und - ist es weinen? ich kann es nicht sagen, doch wollte ich es.
rationalisierte empathie radiert, entwesentlicht sich selbst.
in mehrfacher brechung bleibt wenigstens ein äußeres ich. der anschein eines äußeren sollte genügen, er genügt den meisten, glaube ich. das glaube ich jeden tag aufs neue festzustellen.

(und du,
du versetzt mich in ein entsetzlich aussetzendes rauschen von sprachlosigkeit)

ich lege mich in ein bad aus luft und worten

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