Freitag, 28. Februar 2014

fermented gold

sprachfetzen hängen an seinen lippen
(ein müder panther, aus dessen maul fleischreste hängen)
ein müder blick: müde vor zeit : die zeit macht müde. mit der zeit kommen gedanken. mit der zeit verlernt er zu sprechen.

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der mensch errichtet auf einem scherbigen meer an zeit und gefühlen sein bewusstsein : seine liebesfähigkeit scheint unbelehrbar, untröstlich. großspurig schrieb sich seine gedächtnisarbeit ein. /
ich sehe etwas, was du nicht siehst /
mit einem moment:schlaf war der wert meiner seele ausgelöscht und ich schien losgebunden von allem, was mit meiner seele kontakt [unter]hielt; was meine seele zusammenhielt, löste sich zu wirklicher, nicht zu entziffernder traurigkeit auf. und mehr : zeitlose desillusion :
sollte ich aus der unterwelt meiner gegenwart heraustreten / zurückkehren,

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auf der flucht vor leere mit mitteln wie diesen :
ruhigen herzens sagen können : ich sterbe zusammen mit dem heutigen tag.
da er wochenlang am liebesmangel in seinem umfeld, in überfluss, degenerierte, fasste er sich ans herz und alles, was er vorfand : ernüchterung. ein ernüchternd weißes realitätsgefühl (sollte blindheit so einwirken, würde er dies blindheit nennen.)
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formale auflösung
auslösung

mit der schönen gewissheit entscheiden zu können, ob ein gesicht trauer oder freude trägt

bis zum überstürzen entzog er sich (wieder) den korrumpierenden kräften der liebe, des liebeswahns.
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ich habe viele menschen sterben sehen : sie starben mit jedem sonnenuntergang. auf flucht vor leere fanden sie die narkotisierendsten methoden zur erziehung ihrer willenlosigkeit : ableitung, um nur nicht für sich selbst zu sein : (an sich völlig gesund).
selbst namentlich distanzierten wir uns voneinander.
so begann der anfang vom nie wiederaufzunehmenden ende. der kompensierte ballast löste sich im eintreffen von >menschlichkeit< : trunken machte ich meinem eigenen gesichtsverlust ehre; ich setzte ihm ein denkmal mittels meiner biographie: sie sollte psychologischen schemen in erbärmlicher richtigkeit entsprechen, jawohl. entsprechend der menschheitszentrierten auffassung der welt lohnte sich für mich keine neu-findung "der" sprache mehr. was sich lohnte, war die illusion eines totalen rückzugs nach innen: diese illusion löste keinen frieden, keinen schlaf ein. viel mehr solperte ich immer wieder über die gegenwärtig entworfene landschaft meiner seele. ich stolperte und haderte, und führ mit meinen augen ganz stumpfsinnig die konturen meines körper nach, die abgründe meiner gedankenlinien entlang. die seelenlandschaft war überwuchert mit weinerlicher stasis und hysterie; diese stille hysterie nahm folgendes bild an: eine am boden sitzende frauenfigur, die statisch mit nieselregen aus blut und graphitsplittern geduscht wird. augen geschlossen (vielleicht). real gesehen fühlte sich so (m)ein wundes herz an. und jeder wink an hoffnung war ein reflex an irrationaler (lebens)freude. selbstreflex bis hin zur übereinstimmung von sein und nicht-sein.

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