Donnerstag, 21. November 2019

nach dem abschluss


(07/2018)

mein schmerz ist roh wie rot. mein schmerz verroht mein gedächtnis. er führt mich um gedächtnisschwund und ohne gedächtnis bin ich kein mensch. meine sehnsucht vermag nichts zu löschen. sie haben meinen widerstand aberkannt. meine lebenslängliche schaffensarbeit zählte nicht in ihren augen. ein kassaband war mehr wert als mein widerstand. ich verlor nicht jegliche, sondern sogar meine lebensfreude. meine haare fielen aus. meine gefühle wurden entwertet, auf ein einziges heruntergebrochen. ich konnte nicht mehr sein. dieser lage zu entkommen war mir nicht möglich. ich verstand den rat des mentors kristallklar. ich knusperte kristalle, bis all meine zähne kaputt waren, so dass ich mich schämte meinen mund zu öffnen, um mit ihnen reden zu müssen. ich wollte lieber küssen als arbeiten als reden als essen.  sie vertrugen meine lichtart nicht. sie wollten fassbare replikate, aber ich wehrte mich dagegen, besitz zu werden, besitz zu produzieren. auf meine güte konntest du nicht besitzanspruch erheben, nicht unverbindlich. ich wollte mich nicht mit ihrer [] abfinden. schließlich habe ich meine liebesfähigkeit abstrahieren müssen.

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