Dienstag, 8. November 2011

[x] // ein schluck oktober 2011

ich schreibe, weil ich zu viele unabgeschlossene gedanken in mir trage und noch mehr gedanken um diese gedanken.
wie viel theorie verträgt ein mensch? (und das nicht rein theoretisch!)
[x]
ich finde es manchmal zynisch, aber andernfalls mutig, notwendig und heilsam, dinge aufzudecken, bloßzustellen, ohne hinblick auf schmerzliche oder scharfe widerstimmen. (oder doch gerade in hinblick darauf?)
dinge - das sind erlebnisse, betrachtungen, geschehnisse, sachverhalte, zwischenmenschliches, ...
[x] ist kein ding, natürlich, aber ... "ein gegenstand meiner betrachtung"? es geht doch weit über meine selbst-initiierte wahrnehmung hinaus.
empathie hin oder her -
empathie verhält sich schwer: wo liegt der rahmen von einem fremdbild/selbstbild?
zerbröckelt nicht eher das vertrauen ins selbst, bevor es seine undurchlässigen, nachvollziehbaren und stabilen rahmenlinien erkennt?
wird es nicht krankhafte irrationalität, sobald man sich ihm in durchgängigem drift >grund-los< überlässt?
ich habe schon öfter gehört: natürlichkeit ist ein konstrukt.
heute konkret feststellen dürfen: häufigkeit fällt mit wahrscheinlichkeit zusammen.
nun ist es so, dass unwahrscheinliches spitzfindig aufgefächert als originell gilt (vgl. kurze selbstbeschreibungen unserer zeit, ....). das ist natürlich, aber nicht einzigartig.
in diesen standpunkt geraten kann mich nicht die idee vertrösten, dass die mischung/kombination/permutation das einzigartige ausmacht. kein mensch ist einzigartig, vielleicht oder nur die mischung seiner züge. das schöne zeigt sich oder zeigt sich nicht, wenn man diese züge entlangfährt:
ein mensch wird zur landschaft, in der man stapft und blüten streift, willkürlich - bei aller liebe, das gehtempo eigens reguliert, mehr oder weniger oder nicht vom anderen oder von anderen geleitet;
ein mensch wird zum event
hologramm
schallraum
zwangssitzungspartner,
zeitmagnet,
imaginärem du,
grund, verstehen zu wollen.

[x], aber nicht nur [x], hat viele fragen in mir aufgeworfen:
warum nicht mediale (?) präsenz mit authentischer/körperlicher/face-to-face in realzeit/biologischer >>> ich weiß es zu umschreiben, aber nicht mit einem einzigen ausdruck, denn alle worte scheinen hintergehbare gedankengänge zu eröffnen - begrenzt, aber nicht begrenzend;

reaktion auf das, was man geschaffen hat:
wie temporär, kurz, anonym sie sein kann,
so schnell untergehen kann und zeit haarspalterisch aufwühlt und empfinden lässt.
[x] ist nicht auf seine kunstwerke zu reduzieren, im bewusstsein dessen, dass ich im grunde einen großteil, den man über [x] zu denken, zu fühlen glaubt, daraus beziehe.
will ich mich in seine bewusstseinsfelder bewegen, werfen sich wiederum verflucht praktische und/oder theoretische fragen auf

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du bist ein mensch \ \
          was für ein mensch! 

es reizt mich auf, mein kopf dröhnt, er verkrampft vor übelkeit und absurdität, weil meine meinung nicht zählt - tut sie das? - sag es mir, und zwar so, dass du es nie infrage stellen würdest, auch wenn du könntest.
ich erbreche vor der belanglosigkeit (meiner existenz)
brauche dein mitgefühl nicht,
ich weiß, ich verschulde mich selbstständig,
aber jetzt geht es um die missgunst darüber,
sie ist so hässlich und gemein und hirnrissig und dumm und undankbar und schäbig,
ja nichts als scham, schande und ein wirklicher grund, mich als bloßen menschen infragezustellen.

wollt ihr nicht in bewusster und voller kraft nachvollziehen, wie unsicher ihr im grunde seid, über das, worüber auch ich mir den kopf zerschlage?
wir gehen verschieden mit gegenständen um
und es ist mein fehler und meine stärke, mich ihnen hinzugeben.
ihr kotzt mich an, so wie ich mich selbst mit all den minderwertigkeitsgefühlen
und allzu menschlichen weisen

in diesem moment möchte ich alles menschliche aufnehmen und ohne worte (aus)atmen.
ich möchte die worte deiner inneren stimme hören, und sie atmen, nichts als worte atmen.
nein, ich möchte musik sein

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