Mittwoch, 20. Juli 2011

[k]einen blasser schimmer

in diesem tumult aus selbstinszenierung, in diesem theater von schlechten statisten versucht sich der mensch zu sammeln. aus dem splitterhaufen illusion und wahrheit zu konstruieren. zusammenzuklauben, was noch zu retten ist. inmitten dieses scherbenmeeres irrt er umher. blutet und sticht sich an blanken, spitzen kanten, die die sonne befällt und scharf in unschuldige augen strahlen lässt. der geruch seines eigenen blutes steigt ihm zu kopf, ein übler schwindel legt sich über sein gemüt. er schwankt hin und her und sieht weit und breit polierte, zugleich zerbröckelnde trümmer. ein ganzes feld vor ihm.
in seinen augen schwirrt hektisch die frage: bin ich nun auf dem musenfeld? ist die welt bloß das, was ich vor mir erblicke und fühle? jeder neue schritt, ein stechender schmerz – aber stehen bleiben kann ich nicht.
ihn überfällt ein blasser schimmer hoffnung, der ihn für ausreichende momente atmen und aufleben lässt.

er flickt die letzten gedankenfäden zu einem rettenden netz, welches er sorgsam um seine füße bindet, in der hitze wund glühend.

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