Mittwoch, 20. Juli 2011

*körperhaltung :: weltverfassung

die lippen – geschmälert vom hass auf die welt,
fast schon verkrampft,
hässlich schmal

die kniekehlen – starr

seine körperhaltung schmerzt. hoffentlich nur innerlich,
er  will nicht, dass jemand miterlebt, was er zu empfinden glaubt.

beschleunigte reizüberflutung
er hält durch.
körperhaltung – weltverfassung
er hört auf sein herz: rauschen.
er konzentriert sich auf seinen atem;
ist das also existenzielle übelkeit? der EKEL?

rumstochern, graben, wonnebaden, ausschöpfen, neu arrangieren, staunen, verzerren, kontextualisieren, prüfen, entdecken, akzeptieren, bewusst werden, verwerfen, reflektieren, entsetzen und aussetzen, aber nie unschuldiges vergessen, nie fahrlässiges ausblenden von dagewesenen wissenspalästen.

kunst- und bruchstücke

muss er sich bewusst werden, dass sein werden sich schon festgehalten und manifestiert findet in büchern von (organisch) toten?
archive des wissens durchqueren?
möglichkeiten dank neukodierung?
teile von ihm auf der welt verteilt?
vielleicht findet er es doch nicht berauschend, dinge zu verstehen, andere in ihrem verstehen zu verstehen, allzu gut zu verstehen und dann doch zu verstehen, dass er nur glaubt zu verstehen.
er versteht, dass die welt nachrückende, neue lehrer braucht, ärzte und piloten, möbelhäuser und wohnhäuser, wirtschaftskammern und herzkammerspezialisten,
dass kunst kein gesonderter bereich von gesellschaft ist, aber auch nicht ihre hierarchiespitze, ihr schlüssel und spiegel,
er versteht,
dass die, die er braucht, nicht immer präsent sind oder körperlich anwesend. und dass lebenszeichen oft später eintreffen als erhofft oder sinnschenkend, sinnvoll, angebracht.
er versteht,
dass methodenvielfalt in ihrer anwendbarkeit selektiert und verstanden werden soll und dass das sinn ergibt.
er versteht, dass er prioritäten setzen muss,
und dass ich den zustand dieses textes zeile für zeile verreißen oder anderes sagen könnte.

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