Mittwoch, 12. August 2015

hassfresser (I)

wie du dich sehnst
nach einer welt ohne neid
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ein echtes unglück : als mir versagt blieb, dir etwas so wesentlichen von angesicht zu angesicht mitzuteilen (immer erlebe ich meine epiphanien einsam)
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lass mich 'ruhig' all den hass aufressen
ich lasse nie etwas am teller
ich wurde zu einem kräftigen esser erzogen
die mir aufgetischten lügen tropfen über den tellerrand
ich lecke selbst die reste auf als wäre es eine pflicht
als würde ich jeden tropfen meines blutes, was aus meiner wunde läuft, lecken
noch läuft es gut
noch laufen diezeiger der uhr, und ich beachte es nicht, noch gelingt die konstante flucht
denn diesmal glückt die narkose und meine nerven härten sich mit übermenschlichkeit ab
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meine herzkammern sind verstaubt
aber ich habe mich am glanz der staubpartikel satt gesehen (egal, wie schön sie im licht meiner selbstblende glitzern)

[was tust du, wenn du dich sattgesehen hast?]

eine übersättigung trotz unersättlichkeit
unersetzbarkeit ist eine illusion, eine gemeine variable im spielraum unserer selbst

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du vergleichst menschen untereinander mehr, als du zugibst

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selbstverschuldung auf kredit :
blutdurst
das verlorene band
eingesehen


[HAND AUFS [H]ERZ ]
ich habe deinen [ver]rat beherzigt
und mein herz geprüft:
seinen wert, seine echtheit
bis mein herzgold in beiden händen zerschmolzen ist
kein auffangen möglich

in der atemnot des wortlosen gefechts
steigt die [be]deutungswut
die sinne toben
bis das blut gerinnt
welches durch die goldadern deiner seelenlandschaft flieszt

noch nie war dein [ein]blick in ein herz schrecklicher, realer
die wahrheit zu retten verzweifelter
das verrinnen der zeit freier und leichter

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ernster als der tod : mein tod wird mit dem ende der rhe in meinem herzen einsetzen
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DU WURDEST GEBOREN ALS DIE HOFFNUNG STARB

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