Freitag, 10. Juni 2011

eintauchen

sie band sich einen brocken aus gold um ihre beine, stürzte sich in den diamantschwarzen ozean der gefühle und der realität, tauchte und sank bis auf den lichtlosen abgrund. dort – zwischen fehlender luft und namenlosem druck – fand sie perlen, um ihrem dasein den letzten glanz zu geben.
doch dann kamst du – wie ein heller schein, der die wassermassen aufblitzend trennt. du hast den goldfelsen in tausend teile zersprengt und über die erde verteilt. du wolltest nicht, dass diese fragile seele ohne abschied, mit kalt durchtränkten lungen, aber ohne kaltes herz da unten ihr lebenswerk vollbringt. du hast sie vor dem (un)sicheren tod beschützt. den bösen willen, den hang zur von außen provozierten selbstzerstörung mit liebe belegt. auf deiner mission erleuchtest du auch andere taucher, die sich kläglich am meeresgrund winden und schmerzlich verlieren.
dort unten gibt es keine perlen.

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